Abschied aus Hamburg

Geschrieben von Lea

Ungewissheit wegen Corona
Meine Zeit in Hamburg zog viel rasanter an mir vorbei als mir lieb war. Mit der aktuellen Corona Situation ist vieles unsicher. So war beispielsweise nicht klar, wo ich meinen Geburtstag anfangs Januar feiern würde. Noch nie war ich so dankbar für die Existenz von flexiblen Flugtarifen, denn ich änderte meine Flugdaten vor dem Abflug mehrmals.

Geplant wäre meine Zeit in Hamburg bis Ende Februar gewesen. Bereits im November entschied ich mich dazu, mein WG-Zimmer frühzeitig auf Ende Januar zu künden. Denn trotz all dem Spass in Hamburg fühlte ich mich durch die sich stetig ändernden Massnahmen zunehmend eingeschränkt und bedrückt. Und zuhause in Zürich wären mir wenigstens der Wintersport, mein geliebtes Reiten und Outdoor Bootcamps möglich. Deutschland wurde mir zu ”extrem”.

Ich buchte mir einen Rückflug für den 31. Januar. Fabienne wollte am 1. Februar mit dem Zug nachhause fahren. 

Lange war ich unschlüssig über diese Entscheidung, im Nachhinein wäre ich gerne länger geblieben, was ich mir jedoch im November selber verunmöglicht habe. Rückblickend auf die letzten Monate muss ich mir eingestehen, dass ich gerne vieles anders gemacht hätte. Eine frühere Anreise, weniger Aufenthalte in der Schweiz und definitiv mehr Restaurantbesuche zu der Zeit als diese noch möglich waren. Meist versuchte ich nicht so zu denken, da all diese Gedanken nicht zielführend waren. Doch so wie sich mein Aufenthalt in Hamburg dem Ende zu neigte, kamen eben diese Gedanken häufiger.

Zwei Wochen to go
In den zwei Wochen vor meinem Abschied wurde mir immer mehr bewusst, wie sehr ich meine Wohnsituation mit meinen Mitbewohnerinnen in Hamburg schätze. Alleine-nicht-Alleine sein mit Kalina, die Vorfreude wenn Leonie von der Arbeit nach Hause kommt und sämtliche WG-Abende mit den Mädels. Ich war nicht bereit dies alles aufzugeben.

Gemeinsam sind Fabienne und ich nach Hamburg gereist, haben die Stadt zusammen erobert und sogar Corona überlebt. Ich werde Hamburg und alles was dafür steht vermissen und habe keine Worte dafür wie sehr.

Mit dem nahenden Abschied kam auch das Planen neuer Reisen und Aufenthalten. So werde ich spätestens im Mai nach Hamburg zurückkehren und meine WG-Mädels besuchen, Fabienne werde ich regelmässig in der Schweiz sehen. Auch steht uns eine grosse Reunion im Sommer in Form einer Reise durch die Schweiz bevor, wo wir alle zusammenkommen. Ich kanns kaum erwarten!

Die Abreise
Als der Tag der Abreise kam war ich mehr als traurig. Mich erwartete viel Positives zu Hause, auf was ich mich sehr freute. Doch war mir bewusst, was ich hinter mir lassen würde. Und wie Leonie mir beim Einsteigen in mein Flughafentaxi sagte: “Wir sind nicht traurig, denn dies ist kein Abschied. Es ist die Vorfreude auf alles was noch kommen wird!”.

Fazit
Selten war ich so froh über einen Taxifahrer, der aktiven Smalltalk betrieb. So schluckte ich meine Tränen herunter und liess mich auf ein Gespräch mit ihm ein. Vor dem Abflug liefen mir die Tränen an den Wangen herunter. Es waren Freudentränen. Vor Dankbarkeit und Glück.